Im Zug unterwegs

Geschichten vom Bahnfahren

– Setup 13 – Marco Bereth

1. Wer bist Du, was machst Du und wo haben wir uns das erst mal kennengelernt?

Ich bin Blogger, leidenschaftlicher Smartphonenutzer (somit daueronline) und einer von zwei Leuten in meinem Wohnort, die einen Twitteraccount besitzen. Persönlich getroffen haben wir uns nur einmal kurz zwischen zwei Sessions auf der re:publica12. Ansonsten kennen wir uns seit einiger Zeit über Twitter.

2. Welche Bahncard hast Du oder welches Ticket nutzt Du meistens?

Obwohl ich von meinen Freunden als Bahnvielfahrer eingestuft werde, habe ich nur eine Bahncard25. Das hängt damit zusammen, dass ich meine größeren Reisen in der Regel lange im Voraus planen kann und daher gerne auf die Sparpreise setze. Mit den Sparpreisen fahre ich eigentlich immer günstiger als mit dem Bahncard50-Preis. Die Zugbindung nehme ich dafür wohl oder übel in Kauf. Um den Sparpreis zusätzlich noch etwas zu drücken und Punkte zu sammeln habe ich die Bahncard25. Warum die Bahncard50 nicht ebenfalls zusätzliche 25% auf Sparpreise bringt weiß ich nicht und empfinde ich als ungerecht. Vielleicht hätte ich eine, wenn sich das nicht ausschließen würde.

3. Wie oft fährst Du Bahn und welche Züge nutzt Du?

Längere Reisen führen mich etwa 6-8 mal im Jahr auf Barcamps, dann nutze ich natürlich den Fernverkehr. Kürzere Strecken (1-2 im Monat) führen mich meistens nach Stuttgart. Dafür buch ich entweder ein Metropolticket (eine abgespeckte Version des BaWü-Tickets) oder bastel mir mein Ticket aus einer DB-Fahrkarte bis zum übernächsten Bahnhof und einem VVS-Ticket zusammen. Den Trick hab ich mir von der Bahn absegnen lassen, mehr dazu in meinem Blog. Beruflich fahre ich auch noch ein bisschen, vielleicht 4-5 mal im Jahr – meistens nach Berlin. Ich bin aber auf für unsinnige Aktion zu haben und fahre einfach mal just for fun 16 Stunden lang mit dem Baden-Württemberg-Ticket durch die Gegend.

4. Platzreservierung oder Risiko?
Zu 97% volles Risiko. Außer vielleicht Freitagnachmittag und Sonntagabend aber da auch nur auf wirklich vielbefahrenen Strecken.

5. Was hast Du meistens bei Deinen Bahnfahrten dabei?

Smartphone, meistens iPad, kleine Kopfhörer. Oft aber auch eine gedruckte Zeitschrift wie das ADAC-Heftchen oder das Zeitmagazin. Bei längeren Fahrten Getränke und Kekse und natürlich die entsprechenden Ladekabel zu den Gadgets.

6. Wie vertreibst Du Dir die Zeit im Zug?

Wenn sich eine nette Gelegenheit ergibt, dann spreche ich gerne mit Mitreisenden, ansonsten fluche ich innerlich eigentlich ständig über die praktisch nicht vorhandene 3G-Netzabdeckung der Handybetreiber. Sobald das Internet komplett tot ist, fange ich an zu lesen.

7. Was ist für Dich die perfekte Bahnlektüre /-Musik -/Film

Die Frage kommt wie gerufen. Da meistens über das Wochenende wegfahre, passt das eigentlich immer recht gut mit der am Donnerstag erscheinenden ZEIT. Da das große Format in der Bahn meistens hinderlich ist, lese ich sie nur noch auf dem iPad. Kurz vor dem Langeweile-Tode fange ich immer an in dem im Fernverkehr ausliegenden Reiseplänen nach Fehler oder Unregelmäßigkeiten zu suchen. Filme kann ich im Zug nicht schauen, komischerweise wird mir davon meist schwindelig.

8. Hast Du schon ein nachhaltiges Erlebnis im Zug/auf dem Bahnhof gehabt?

Kennt ihr den Film Eurotrip? Dort sitzen ein paar Jugendliche auf der Reise durch Europa mit einem ziemlich unangenehmen Typen in einem Abteil. Nach einer Weile fängt der Kerl an seine Mitreisenden zu befummeln. Mit genau solch einem Kerl saß ich auch mal im Zug-Abteil. Dummerweise war das in einem reservierungspflichtigem Nachtzug, in dem ich nicht so einfach das Schlafsessel-Abteil wechseln konnte. Dank eines guten Buches konnte ich mich aber die komplette Nacht bis zur Ankunft in Hamburg um 8:30 Uhr wach gehalten.

9. Was findest Du gut im Zug/am Bahnhof?

Besonders gern hab ich ICEs mit T-Mobile-Logo. Und Regionalzüge mit Steckdosen! In Bahnhöfen mag ich kurze Wege und Rolltreppen – in beide Richtungen aber bitte.

10. Was stört Dich im Zug/am Bahnhof

Wenn zu viele andere Menschen anwesend sind. Egal ob im Zug, am Bahnsteig oder im Reisezentrum. Ein weiterer Dorn in meinen Augen sind heruntergekommene Bahnhöfe und Regionalbahnen, in die schon lange Jahre kein Geld mehr floss.

11. Gibt es eine Anekdote von einer Bahnfahrt die Du hier mitteilen möchtest?

Eigentlich habe ich die Anekdote ja unter der 8. Frage schon erzählt. Aber ich hab noch eine weiteres nachhaltiges Erlebnis. Ich hatte mal eine Bahncard100 für 4 Wochen – nennt sich Deutschlandpass. Diesen gab es die letzten Jahre immer im Sommer zu bezahlbaren Preisen. Holt Euch so ein Ding. Mir haben meine 22.222 Bahnkilometer in den Semesterferien wahnsinnig viel Freude bereitet.

12. Wie sieht für Dich der Personenverkehr der Zukunft aus?

In naher Zukunft wünsche ich mir ein einfaches landesweites Tarifsystem. Keine Fleckenteppiche mehr mit 100 verschiedenen Tarifverbünden. In ferner Zukunft hätte ich dann gern ein fahrloses Kabinensystem, die mich umstiegsfrei und ohne festen Fahrplan genau dann dorthin bringen, wann ich hinwill. Auf größeren Strecken koppeln sich die Kabinen selbstständig während der Fahrt zu einer Einheit. So ähnlich wie der CargoCap-Entwurf der Ruhruniversität Bochum – nur mit Menschen und nicht unbedingt unterirdisch.

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