Im Zug unterwegs

Geschichten vom Bahnfahren

Setup 23 – Gabriele Horcher

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1. Wer bist Du, was machst Du und wo haben wir uns das erst mal kennengelernt?

Wir haben uns leider noch nicht persönlich getroffen, aber ich kenne dich von Twitter und von den Berichten meiner Mitarbeiter, die gern den Twittwoch Rhein-Main besuchen. Mein Name ist Gabriele Horcher. Als erstes bin ich die Begleiterin meiner Hündin Lara, dann liebende Ehefrau und schließlich Geschäftsführerin der Möller Horcher PR in Offenbach. Unsere Agentur berät Unternehmen aus dem B2B-Bereich bei ihrer Kommunikation, und ich verantworte das Business Development.
2. Welche Bahncard hast Du oder welches Ticket nutzt Du meistens?

Ich habe eine Bahncard 50 für die zweite Klasse. Momentan drucke ich mir die Tickets noch selbst aus, habe aber auch schon die DBTickets App auf meinem iPhone. Vielleicht nutze ich die beim nächsten Mal.
3. Wie oft fährst Du Bahn und welche Züge nutzt Du?

ICE nach München, Hamburg, Hannover, Köln und Dresden. Im Durchschnitt bin ich an zwei Tagen in der Woche unterwegs – meist auf dem Weg zu Kundenmeetings oder Neukundengesprächen. Seitdem ich mein neues Auto habe, fahre ich aber nicht mehr alles mit der Bahn.  😉
4. Platzreservierung oder Risiko?

Ich nehme ja schon einige Risiken im Leben in Kauf, aber ohne Platzreservierung fahre ich nie. Schon mal nach einem Tag CeBIT im Zug von Hannover nach Frankfurt gestanden? Na, Prost Mahlzeit.
5. Was hast Du meistens bei Deinen Bahnfahrten dabei?

Grundausstattung sind Handy und Laptop. Manchmal auch ein richtiges Buch! Übrigens habe ich immer Geschenke für Kunden dabei. Ich bin also immer daran zu erkennen, dass ich viel zu viel mit mir herumschleppe. Auf der Rückfahrt sind es dann meistens Einkäufe *schäm*
6. Wie vertreibst Du Dir die Zeit im Zug?

Schlafen, lesen, nachdenken, schreiben, E-Mails abarbeiten, letzte Vorbereitungen für Meetings.
7. Was ist für Dich die perfekte Bahnlektüre /-Musik -/Film

Nein, Musik und Film in der Bahn sind nichts für mich. Da bin ich viel zu verwöhnt. Zeitschriften sind da eigentlich perfekt.
8. Hast Du schon ein nachhaltiges Erlebnis im Zug/auf dem Bahnhof gehabt?

Oh ja: Sturm Lothar fegte 1999 zu Weihnachten über Deutschland. Ich war im Schwarzwald und versuchte zum Weihnachtsessen nach Hause (Offenbach) zu kommen. Ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, denn überall lagen Bäume auf den Gleisen. Irgendwann hatte ich mich per Bus und zu Fuß bis Freiburg durchgeschlagen. Da stand doch tatsächlich ein ICE. Er fuhr zwar zunächst auch nicht, aber es war warm, es gab eine Runde Cola für alle, und irgendwann war die Strecke dann auch geräumt. Das mit dem Weihnachtsessen hatte ich mir schon abgeschminkt, aber das Schöne war, dass die Mitreisenden einen wunderbaren Galgenhumor entwickelten – und Hilfsbereitschaft. Wenn es sein muss, rücken Menschen einfach näher zusammen. So gab es dann doch noch ein etwas untypisches Weihnachtsessen, gemeinsam mit fünf Mitreisenden im Zugabteil.
9. Was findest Du gut im Zug/am Bahnhof?

Ich kann unglaublich gut schlafen, wenn es so ein bißchen schaukelt.
10. Was stört Dich im Zug/am Bahnhof

Es kommt häufig vor, dass ich am gleichen Tag hin und zurück fahre. Auf der Hinfahrt ist alles gut, und ich mache häufig noch einmal die Augen zu. Aber auf der Rückfahrt habe ich dann den Eindruck, dringend Bewegung zu brauchen. Ich hab es schon mit Zugdurchlaufen versucht, aber ich muss zugeben, dass ich es nicht schaffe, durch den schaukelnden Zug zu kommen, ohne auf jemanden drauf zu fallen. Wenn nicht gerade Orkan Lothar und Weihnachten ist, missverstehen das die Befallenen. Könnte man nicht eine Art Fitness-Abteil eröffnen? Mit einem Stepper oder etwas ähnlichem. Den ganzen Tag zu sitzen, macht mich fertig. Alternativ dazu würde ich mir auch eine Massage-on-the-train gönnen.
Ach ja, dann sind da noch die Rüpel-Telefonierer, die einen in voller Lautstärke an allen privaten und beruflichen Details ihres Lebens teilhaben lassen: unangenehm.
11. Gibt es eine Anekdote von einer Bahnfahrt die Du hier mitteilen möchtest?

Siehe Frage 8.

12. Wie sieht für Dich der Personenverkehr der Zukunft aus?

Schlafsessel. Wellness-, Fitness- und Fun-Angebote. Einzelne Boxen oder ganze Abteile zum Arbeiten, die man vorab reservieren kann. Platz, um einen großen Hund abzulegen. Merke: nur mit Hund ist man ein ganzer Mensch.

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